06.01.2016

Haltestellen oder Bahnhof?

Auf dem Parkplatz des Hotels Bremer Tor sollen künftig Busse halten, und aus dem jetzigen Areal des ZOB soll der neue Marktplatz in Brinkum werden. Das ist der Plan von Stuhrs Bürgermeister Niels Thomsen, der auch in der Politik Rückhalt findet. Die Gruppe Brinkum in Fahrt dagegen wünscht es sich eine Nummer kleiner - und findet in der FDP eine Verbündete. Das Konzept der Gemeinde über die Zukunft des Hotel-Geländes ist am Donnerstag, 21. Januar, Thema bei der sogenannten frühzeitigen Bürgerbeteiligung im Rathaus.



Brinkum in Fahrt wendet sich in einem offenen Brief an die Stuhrer Ratsfraktionen: "Treffen Sie bitte keine Beschlüsse bezüglich des Busbahnhofs, bevor nicht auch andere Optionen untersucht und vorgestellt worden sind.“ Die Gruppe sieht den ZOB am Hotelgelände kritisch und macht den Vorschlag, im Ortskern ganz normale Bushaltestellen zu installieren. Lediglich die Buslinie 55 nutze den ZOB als Wendeplatz - die anderen Linien würden nur halten und weiterfahren, wenden Rainer Mewe und Heinz Kolata von Brinkum in Fahrt ein. Außerdem gehen sie davon aus, dass die 55 sowieso eingestellt wird, sobald die Straßenbahn rollt. Einen neuen Busbahnhof sehen die beiden auch aus Kostengründen kritisch, sie sprechen von "unverhältnismäßig hohen Investitionen“ und nennen als Hausnummer 650 000 Euro.

Laut FDP-Fraktionschef Jürgen Timm haben sich die Stuhrer Liberalen unabhängig von Brinkum in Fahrt mit dem Thema Busverkehr beschäftigt. "Die Planung für den ÖPNV im Ortskern darf nicht dazu führen, dass an Stelle des alten, überdimensionierten ZOB an anderer Stelle ein zwar kleinerer, aber wieder als ,Brinkumer Bahnhof’ (BBB) geplanter ZOB entsteht“, schreibt die FDP in einen Antrag. Haltestellen auf beiden Seiten der Bremer Straße reichten aus.

Der FDP-Antrag beschäftigt sich aber nicht nur mit dem ZOB, sondern mit dem gesamten Brinkumer Ortskern. Sie fordern das Ortskern-Entwicklungskonzept Brinkum auf alle in Gemeindebesitz befindlichen Flächen im Ortskern auszudehnen und danach weitere Entscheidungen zu treffen. Mit weiteren Flächen meinen sie darüber hinaus auch das Hotel Bremer Tor samt Parkplatzfläche und das ehemalige Café Zipf.

Niels Thomsen dagegen bleibt bei der Idee, die Busse künftig vom Areal am Hotel Bremer Tor fahren zu lassen. Die Bürgerbeteilung in Sachen Ortskern sei beispielhaft gewesen. „Aber irgendwann muss politische Verantwortung übernomment werden". Die CDU-Fraktion stehe hinter dieser Idee. „Wir wollen keine Busse auf der Straße stehen sehen“, sagt ihr Vorsitzender Frank Schröder, schlägt die Tür aber nicht vollkommen zu. „Wir hören zu, was uns die Bürger sagen.“ Und dafür sei am 21. Januar bei der frühzeitigen Bürgerbeteiligung Gelegenheit.

Die SPD-Fraktion habe sich mit der Idee der Liberalen noch nicht befassen können, sagt deren Chefin Susanne Cohrs. Auf den offenen Brief von Brinkum in Fahrt hat sie bereits geantwortet und verweist ebenfalls auf den Termin am 21. Januar, gibt aber zu bedenken, dass die Busse in Brinkum Platz bräuchten. An Haltestellen könne es außerdem häufig zu Rückstaus kommen.

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